Neuer Treiber steigender Immobilienpreise
Das Statistische Bundesamt teilte mit, dass Baukosten für den Neubau von Wohnimmobilien in Deutschland im November 2021 so stark gestiegen sind wie seit über 50 Jahren nicht mehr – sie erhöhten sich im Durchschnitt um satte 14,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Berücksichtigt man jedoch die Mehrwertsteuersenkung in der zweiten Jahreshälfte 2020, hätten auch ohne diese Konjunkturmaßnahme die Baupreise um 9,7 % zugelegt.
Der enorme Preisanstieg am Bau trifft Deutschland in einer Phase, in der Immobilien ohnehin schon teurer werden. Lange Zeit war die Niedrigzinspolitik in Verbindung mit Wohnungsnot einer der Haupttreiber für steigende Immobilienpreise. Nun gibt es einen weiteren wichtigen Faktor – die steigenden Baupreise.
Für den Hausbau sind Materialien wie Holz, Stahl, Beton und Dämmstoffe unabdingbar. Aufgrund erhöhter Nachfrage nach Bauholz verteuerten sich Zimmerer- und Holzbauarbeiten mit rund 39 % überdurchschnittlich stark. Stahl ist doppelt so teuer wie vor einem Jahr. Preise für Beton sind aufgrund gestiegener Energiepreise um rund 20 % höher, weil der teurere Diesel zum Transport auf die Baustellen durchgreift. Es gibt Engpässe in jedem Glied der Lieferkette und viele Lieferanten testen neue Preisobergrenzen aus.
Bauherren müssen sich in diesem Jahr auf weiterhin höhere Kosten einstellen. Wer gerade selbst an seinem Eigenheim baut oder Sanierungen durchführt, bekommt die Preiserhöhungen im eigenen Portemonnaie deutlich zu spüren.
Verschärfend hinzu kommt, dass es sich bei den hier dargestellten Steigerungsraten um Durchschnittswerte für ganz Deutschland handelt. Dieser Sachverhalt stellt sich im Einzugsbereich von München und damit im Landkreis Landsberg noch dramatischer dar und erschwert somit die Anschaffung eines Eigenheims in unserer Region nochmals.
Nun zum Ausblick - eine baldige Preisentspannung ist nicht zu erwarten. Bauen wird zukünftig aufgrund steigender Löhne und Materialkosten teurer werden. Es bildet sich schon jetzt ab, dass Preise – selbst bei einer Entspannung bei Materialengpässen – nicht wieder vollständig auf das Vorkrisenniveau abfallen werden.